Von Höhen und Tiefen ist die Geschichte des Handballs beim TuS Meinerzhagen gekennzeichnet. Wie auch im benachbarten Kierspe wurde die Abteilung 1928 ins Leben gerufen, und schon nach kurzer Zeit nahm der TuS mit drei Mannschaften am Meisterschaftsspielbetrieb teil. Doch wie allerorten riss der 2. Weltkrieg auch in die Reihen der Meinerzhagener Sportler große Lücken.
Dementsprechend mühsam war die Aufbauarbeit in den ersten Jahren nach dem Waffenstillstand, doch fanden sich schon kurz nach Kriegsende zahlreiche Handball interessierte junge Männer zusammen, die an Turnieren in der näheren und ab etwa 1948 auch in der weiteren Umgebung teilnahmen. 1951 qualifizierte sich die auf Kreisebene erfolgreiche TuS-Mannschaft für die Aufstiegsrunde zur Bezirksklasse, aber nicht zuletzt auf Grund der Unerfahrenheit der vielen jungen Akteure wurde der Sprung in die nächsthöhere Liga verpasst.
Nur zwei Jahre später musste die Abteilung dann ihren Spielbetrieb einstellen, weil es nach dem Abgang mehrerer Spieler an der erforderlichen “Masse” mangelte. Das Comeback folgte 1964, und sechs weitere Jahre später hatte sich die 1. Mannschaft der inzwischen wieder drei Teams umfassenden Abteilung bis in die Kreisliga hochgearbeitet. Der nächste Rückschlag ließ indes nicht lange auf sich warten, denn 1972 hieß es abermals “rien ne va plus”, folgte das erneute vorübergehende Aus für den Spielbetrieb.
Wieder schlummerte der Meinerzhagener Handball im “Dornröschenschlaf”. Bis 1981, als ihm das Engagement des in Personalunion als Trainer, Betreuer und Abteilungsleiter tätigen Holländers Harm Blouw neuen Schwung verlieh. In kurzer Zeit stieg die Mitgliederzahl von rund 50 auf 180 an, schafften die Herren den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Zu dieser Zeit nahm der TuS mit zehn Mannschaften am Spielbetrieb teil.
Die erstmalige Meldung einer F-Jugend 1990 bestätigte den Aufwärtstrend, und in der Saison 1993/94 klopfte die 1. Herrenmannschaft schließlich an das Tor zur Bezirksliga. Den Aufstieg verpasste der TuS denkbar knapp – pikanterweise scheiterte er seinerzeit ausgerechnet am jetzigen Fusionspartner TV Kierspe, dem als Kreisliga-Meister die sofortige Rückkehr auf die Bezirksebene gelang. Die erste Annäherung an den Nachbarn aus Kierspe folgte 1995 in Form des Zusammenschlusses zur Jugendspielgemeinschaft (JSG) Meinerzhagen/Kierspe, um damit die Nachwuchsarbeit im oberen Volmetal zu stärken. Daran anknüpfende Bestrebungen, eine “große” Fusion einzugehen, scheiterten damals aber noch. 1999 musste der TuS schließlich seine Damenmannschaft abmelden, und auch im Herrenbereich bröckelte es. Nach der Strukturreform im Handballverband Westfalen stiegen die TuS-Männer im Jahr 2000 zunächst in die 1. Kreisklasse ab, schafften aber im Jahr darauf den Sprung in die neu gebildete Kreisliga B. Zur Hälfte der Saison 2001/02 folgte jedoch das Aus: Weil die Zahl der Aktiven einfach nicht mehr ausreichte, musste auch das letzte verbliebene Herrenteam zurückgezogen werden.
Parallel dazu entwickelte sich jedoch die Nachwuchsarbeit der JSG Meinerzhagen/Kierspe zusehends positiver. Nochmals suchte die TuS-Handballabteilung im Spätsommer 2003 den Dialog mit den Verantwortlichen des TV Kierspe. Das Ergebnis ist bekannt: Am 27. Februar 2004 sprach sich die eigens dafür einberufene Jahreshauptversammlung einstimmig für die Bildung einer Spielgemeinschaft auch im Seniorenbereich aus, und auf der konstituierenden Sitzung am 24. Mai desselben Jahres wurde so die “SG Kierspe-Meinerzhagen” aus der Taufe gehoben.
Heute ist die SG Kierspe-Meinerzhagen aus dem Ligaalltag kaum noch weg zu denken. Mit 11 Mannschaften, 8 im Jugendbereich und 3 im Seniorenbereich, sind wir für die kommenden Jahre gut aufgestellt.